Clubgeschichte
von Roland Dost
Auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Hermann Albrecht und des französischen Standortkommandeurs Colonel Collinet wurde 1962 der DFC gegeründet. Es war der Beginn einer Ära gegenseitiger Achtung und Zusammenarbeit. Die Angehörigen der Garnison und ihre Familien wurden Mitbürger auf Zeit, die überall in der ganzen Stadt mit offenen Armen aufgenommen wurden.
Die regelmäßigen Kontakte der deutschen und französischen Mitglieder manifestierten sich mit der Schaffung enger persönlicher Freundschaften, die oft über viele Jahre gepflegt wurden. Selbst die Beziehungen zu den früheren Kommandeuren der Garnison, wie die längst zu Generälen ernannten Colonels Cecilia, Belgodere, Roidot und auch dem 5-Sterne-General Mathon blieben eng erhalten.
Bevor der Club im Jahr 1962 aus der Taufe gehoben wurde, bestand bereits der Deutsch-Französische Freundeskreis, der vom heutigen DFC-Ehrenpräsidenten Roland Dost und seinem französischen Freund Antoine Ritter als reine Jugendorganisation schon ein Jahr früher gegründet wurde.
Der erste Impuls zur deutsch-französischen Freundschaft in Radolfzell ging also von der Jugend aus. Ein weiterer Meilenstein in der Clubgeschichte war die Begründung der Städtepartnerschaft (Jumelage) mit der provenzalischen Stadt Istres im Jahr 1974. Auch daran waren die Verantwortlichen des DFC maßgeblich beteiligt.
Seit 60 Jahren arbeitet der Deutsch-Französische Club (DFC) Radolfzell mit großem Erfolg am Auf- und Ausbau der deutsch-französischen Freundschaft.
Neben den regelmäßigen Begegnungen, Veranstaltungen und Reisen hat der Club in der Stadt eine ganze Reihe von Symbolen der deutsch-französischen Freundschaft initiiert und geschaffen. In den vergangenen Jahrzehnten wurde Radolfzell auch zu einer Wiege enger europäischer Zusammenarbeit. Zentrales Thema ist und war die erfolgreiche Arbeit des Clubs in den vergangenen Jahren.
Zu den neuesten markanten Symbolen, die vom DFC ausgingen, zählt die Pflanzung eines Baumes der deutsch-französischen Freundschaft im Jahr 2012 vor dem früheren Haupteingang der Caserne Vauban. Diese Kaserne war nicht nur der Ort, an dem der DFC 1962 gegründet wurde. Die französischen Streitkräfte kamen 1945 als Besatzungstruppen nach Radolfzell und verließen die Stadt am 31. Mai 1977 als echte Freunde.
Auf Initiative des DFC entstanden ferner die Regiment-Piémont-Straße, ein Europawald bei Friedingen, das Kreuz der Camargue am Konzertsegel, eine Tafel "DFC Radolfzell" im Rathaus und ein Findling im Mettnaupark zur Erinnerung an den Abzug der Franzosen.
Erst kürzlich installierte der DFC eine grosse Vitrine im früheren Haupteingang der Kaserne, in der zahlreiche Erinnerungsstücke aus der Zeit der französischen Präsenz zu sehen sind.
Wesentliches Elemente im Clubprogramm sind heute die Chansongruppe sowie die Boule-Gruppe. In der Chansongruppe wird französisches Liedgut gesungen während in der Boule-Gruppe regelmäßig das provenzalische Nationalspiel Pétanque gepflegt wird. Auch dieses Spiel wurde von Mitgliedern des Clubs aus der Partnerstadt Istres in Radolfzell eingeführt. Das DFC-Boulodrome befindet sich im Industriegebiet von Radolfzell-Böhringen und steht jedermann und jeder Frau offen. Ein echtes Stück provenzalischer Tradition, die mit viel Begeisterung seit Jahren gepflegt wird.